Mathias Wiegert – Der Hunnenring von Otzenhausen

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Das Werk „Der Hunnenring von Otzenhausen“ von Mathias Wiegert behandelt eines der bedeutendsten prähistorischen Bodendenkmäler Südwestdeutschlands: die keltische Höhenfestung auf dem Dollberg bei Otzenhausen (Saarland). Die Publikation bietet eine verständliche, zugleich wissenschaftlich fundierte Darstellung der Anlage, ihrer Entstehung und ihrer besonderen Bedeutung für die keltische Kultur.


1. Die Anlage: Größe und Bauweise

Wiegert beschreibt den Hunnenring als eine der mächtigsten keltischen Befestigungen Mitteleuropas, charakterisiert durch:

  • gewaltige Trockenmauer-Wälle (bis zu 10 m hoch und mehrere Meter breit)

  • eine Gesamtlänge der Befestigung von rund 2,5 km

  • die typische Bauweise des murus gallicus, einer keltischen Wallkonstruktion mit Holzbalken, Steinverblendung und Eisenklammern

  • strategische Lage auf einem Höhenrücken mit weiter Sicht über das Nahe- und Primsland

Wiegert erläutert die Funktion der Befestigung als Herrschaftszentrum einer keltischen Eliten-Gruppe (La-Tène-Zeit).


2. Geschichte und zeitliche Einordnung

Das Buch ordnet die Anlage in die keltische Epoche des 2.–1. Jahrhunderts v. Chr. ein. Wiegert zeigt:

  • dass der Hunnenring kein „Hunnen“-Bauwerk ist, sondern eine keltische Oppidum-Befestigung, also ein zentraler Siedlungs- und Machtpunkt

  • Hinweise auf eine mögliche Nutzung als fürstlicher Sitz, Schutzburg oder wirtschaftlicher Umschlagplatz

  • archäologische Befunde wie Keramik, Metallfunde, Werkspuren und Spuren von Wohnbereichen


3. Forschungsgeschichte

Wiegert fasst zusammen:

  • frühe Beschreibungen aus dem 18./19. Jahrhundert

  • wissenschaftliche Untersuchungen des 20. Jahrhunderts

  • moderne archäologische Methoden zur Datierung und Interpretation der Wallreste

  • Veränderungen in der Beurteilung – vom vermeintlichen germanischen Bollwerk hin zur gesicherten keltischen Großanlage


4. Bedeutung für die keltische Kultur

Der Autor zeigt die herausragende Stellung des Hunnenrings im Netzwerk keltischer Großanlagen der Hunsrück-Eifel-Kultur. Er hebt hervor:

  • wirtschaftliche Bedeutung (Handel, Metallverarbeitung, Versorgung)

  • strategische Lage zwischen Saar, Mosel und Nahe

  • Vergleich mit anderen Oppida wie Manching, Titelberg oder Heidengraben

Wiegert betont die Ausstattung und Machtstellung der keltischen Elite, die ein solches Bauwerk errichten konnte.


5. Archäologischer und touristischer Wert

Abschließend behandelt das Werk:

  • den Erhaltungszustand der Anlage

  • Erschließung durch Wanderwege, Tafeln und archäologische Maßnahmen

  • den Hunnenring als herausragendes Denkmal keltischer Ingenieurskunst und als kulturelles Wahrzeichen des nördlichen Saarlands


Kernaussage

Mathias Wiegerts Der Hunnenring von Otzenhausen bietet eine klare, fundierte und gut verständliche Darstellung der keltischen Höhenfestung am Dollberg. Das Werk beleuchtet Bauweise, Funktion, Geschichte und archäologische Erforschung der Anlage und zeigt, dass der Hunnenring eines der beeindruckendsten Zeugnisse keltischer Kultur in Mitteleuropa ist.

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Mathias Wiegert – Der Hunnenring von Otzenhausen, 1997, 160 S.

Gewicht 236 g
Größe 210 × 150 × 8 mm
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